Aufgrund der hohen Nachfrage wuchs die Staatliche Gemeinschaftsschule Weimar “Am Hartwege” innerhalb kurzer Zeit zur größten Weimarer Schule. Der damit verbundene Platzbedarf und zugleich der hohe Anspruch an zukunftsgerichtete Pädagogik und ihrer räumlichen Entsprechung führten zur erfolgreichen Bewerbung der Stadt Weimar und der Schule bei der IBA Thüringen 2014.
Ein innovativer Schulcampus mit Modellcharakter
Ein neuer Schulcampus wurde umgesetzt, der als “Schule der Zukunft” Modellcharakter für vergleichbare Schulformen im Bundesland hat. Grundlage dieses Konzepts ist ein addierbares Raummodul von ca. 8x8m, ein Sanitär- und Technikkern von ca. 4x16m sowie eine umlaufende Außenraumschicht, die sowohl Fluchtwege als auch Lernraumerweiterungen im Außenbereich ermöglicht. Dadurch entsteht ein leistungsfähiger, wandlungsfähiger und gering technisierter Schulraum für einen modernen pädagogischen Lehransatz.
Unter dem entwickelten Leitbild “Schule als Park” wird der Außenraum zum pädagogisch-funktionalen Bestandteil der Schule. Auf Schulhöfe im herkömmlichen Sinne wird verzichtet und damit auch der Anteil versiegelter Flächen möglichst geringgehalten. Der Schulpark wird als Bestandteil des Wohnquartiers auch für die Anwohner:innen öffentlich zugänglich sein. Das Gebäude setzt für seine energetische Versorgung und Temperierung mittels mit Photovoltaik gestützter Luft-Wärmepumpen vollständig auf erneuerbare Energien.
Flexibles Raumkonzept und natürliche Belüftung in den “Lernlofts”
75 Schüler:innen, pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte teilen sich die Etagen der “Lernlofts” und bilden jahrgangsübergreifende Gemeinschaften gemäß dem Jenaplan-Konzept. Jeweils drei der Lernlofts werden zu einem Gebäude zusammengefasst, dessen Erschließung stirnseitig vorgelagert ist und an den Längsseiten die pädagogischen Flächen balkonartig in den Außenraum erweitert. Insgesamt drei dieser Gebäude sind villenartig im wertvollen Parkgrundstück platziert. Das Herzstück des Entwurfs sind die rund 400 m² großen, hellen und hohen Lernlofts, in denen jeweils drei jahrgangsgemischte Gruppen zusammen lernen und arbeiten werden. Die Erschließungswege auf einer Etage werden nahtlos in die Lernlandschaft integriert, die Treppenhäuser werden in den Außenraum verlagert. Durch die Trennung von Konstruktion und Ausbau sind die Lernhäuser auch mittelfristig flexibel an Veränderungen in der Schule anpassbar. Dank der geplanten Raumhöhe, Raumtiefe und Fassadengestaltung ist eine natürliche Lüftung ohne zusätzliche Klimatechnik möglich.
Freese Fußbodentechnik erhielt den Auftrag für
3.170 m² 1-schichtiger Heizestrich als Designestrich
Bildhinweis
©gernot schulz : architektur mit Ponnie Images
Die Freese Fußbodentechnik gehört zur Freese-Gruppe